#57 Traumlandschaften: Kunst aus dem Geist

Max, fasziniert, betrachtet eine holografische Traumlandschaft – eine biolumineszente...

6/4/20243 min read

a group of people walking down a street
a group of people walking down a street

Ein voller Erfolg ist die Ausstellung "DreamScapes: Kunst des Geistes" in der belebten Danysz Gallery. Max betrachtet eine holografische Traumlandschaft – eine biolumineszente Unterwasserwelt, erschaffen mit DreamScapes, dem neuronalen Interface, das Gehirnmuster in Kunst verwandelt.

Seine Partnerin Lena, die brillante Neurowissenschaftlerin hinter der Technologie, bezaubert die Menge auf der anderen Seite des Raumes. Doch während sie die Reaktionen potenzieller Investoren beobachtet, schleicht sich Sorge in ihre Augen. Gesprächsfetzen erreichen sie – "gezielte Werbung", "unterschwellige Botschaften", "Traumkrieg".

Max driftet in Erinnerungen ab. Als Kind wanderte er durch das MoMA, gebannt von Refik Anadols immersiven Installationen. Die Verschmelzung von Kunst und Technologie entfachte in ihm eine lebenslange Leidenschaft. Jetzt induzieren Menschen Träume, formen fantastische Landschaften, zaubern Kunstwerke aus ihrem Geist. Er hatte seiner Mutter zugeflüstert: "Ich will solche Magie machen." Doch jetzt, umgeben von der Magie, die er erschaffen hat, hallt eine Frage in seinem Kopf wider: Hat er eine Macht entfesselt, die er nicht kontrollieren kann?

Später, als sich die Menge lichtet, zieht Lena Max beiseite. "Hast du gehört, was diese Investoren geredet haben? Sie sehen DreamScapes als Werkzeug zur Manipulation, nicht nur als Kunst."

Max runzelt die Stirn. "Das war nie unsere Absicht."

Lena seufzt. "Aber das Missbrauchspotenzial ist da. Was, wenn es süchtig macht? Was, wenn es jemand benutzt, um ganze Bevölkerungsgruppen zu kontrollieren?"

Ihre Worte werfen einen Schatten über ihren Triumph. Der Samen des Zweifels, gepflanzt durch Jareds jüngstes Verhalten, wächst zu einer beunruhigenden Vorahnung heran.

Der Pakt im Schatten

Wochen zuvor, in einer schwach beleuchteten Pariser Bar. Jared, der geschmeidige Investor, spielt nervös mit seinen Manschettenknöpfen. Ihm gegenüber sitzt eine schattenhafte Gestalt.

Die Gestalt beugt sich vor. "Jared, nutze diese Chance, wahre Macht auszuüben."

Seine Augen flackern. "Was schlägst du vor?"

Das Lächeln der Gestalt ist ein Versprechen und eine Drohung. "Stell dir vor, eine Welt, in der Liebende ihre Träume miteinander verweben, in der Familien zerbrochene Bande kitten, in der Diplomaten Verträge aushandeln. Aber stell dir auch die dunklere Seite vor: manipulative Partner, Propagandisten, eine Welt, in der Vertrauen selbst zu einer Illusion wird. Mit DreamScapes können wir die Realität formen, Gedanken beeinflussen, Schicksale kontrollieren."

Jareds Atem stockt. Er sieht Visionen von Reichtum, Einfluss und Herrschaft.

Die Gestalt flüstert: "DreamScapes bietet eine beispiellose Intimität, die Macht, in die tiefsten Winkel der menschlichen Psyche einzutauchen. Aber diese Intimität kann pervertiert werden. Stell dir vor, du pflanzt falsche Erinnerungen ein, manipulierst Wahrnehmungen. Die Bande, die uns zusammenhalten, können zu Ketten werden."

Jared zögert, aber der Reiz der Macht ist zu berauschend. Während die Gestalt ihre verführerische Erzählung webt, bröckelt Jareds Entschlossenheit. Das Flüstern der Schlange hat sein Ziel gefunden.

Mit zitternder Hand greift Jared nach dem Deal. Ein Pakt wird im Schatten geschlossen, ein Verrat aus Ehrgeiz und Gier geboren.

Der Verrat

Max' und Lenas Atelier ist erfüllt von einer dicken Luft des Verrats.

Unheilvolle Warnungen blinken auf. Lenas Stimme zittert: "Die Verschlüsselung ist geknackt. Sie haben alles."

Max schlägt mit der Faust auf den Tisch. "Jared, diese Schlange!" Eine höhnische Nachricht erscheint: "Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Erfolg. Schade, dass Sie nicht die Früchte ernten werden. Wir haben uns genommen, was uns rechtmäßig zusteht."

Lenas Herz zieht sich zusammen. Es ist nicht nur der Diebstahl ihrer Technologie, es ist die Verletzung ihres tiefsten Selbst.

Max kniet neben ihr. "Wir geben nicht auf. Sie mögen unsere Arbeit gestohlen haben, aber sie können unseren Geist nicht stehlen. Wir werden dagegen ankämpfen."

Lenas Trotz kehrt zurück. "Wir werden sie nicht gewinnen lassen." In diesem Moment, inmitten der zerbrochenen Fragmente ihrer Träume, entsteht ein neuer Entschluss. Max und Lena schwören, ihre gestohlenen Kreationen zurückzuholen und die dunkle Wahrheit hinter dem Flüstern der Schlange aufzudecken. Der Kampf hat gerade erst begonnen.